Spur 4:
Vulkanschlot |
Ort:
Aufgelassener Steinbruch Altenbürg ca. 6 km südlich von Nördlingen
Der Steinbruch befindet sich im südlichen Rand innerhalb des Nördlinger
Rieses. Er liegt in der Nähe des Steinbruchs Holheim, von dort aus führt
eine schöne Wanderung an den Ofnet-Höhlen und dem römischen Gutshof vorbei
(ca. 1 Stunde Fußweg). |
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Was man findet:
Dieser Aufschluss ist der meistbesuchte im Nördlinger Ries. Hier wurden im
Mittelalter Steine z. B. für den Bau der Nördlinger St. Georgs Kirche
gewonnen. Man sieht zwei völlig unterschiedliche Steine nebeneinander: im
V-förmigen Einschnitt ein Gestein, das wie Vulkangestein aussieht. Links
und rechts daneben gut geschichtete Malm-Kalk-Bänke. |
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Erklärungsversuch 1:
Es handelt sich um einen Teil eines Vulkanschlotes, der Vulkan durchbrach
die Malm-Kalke.
Erklärungsversuch 2:
Es handelt sich um einen Impakt (Einwurf) von geschmolzenem Gestein. |
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Erklärung: |
Der von den Schülern geäußerte Erklärungsversuch 1 war bis
ca. 1960 allgemeine wissenschaftliche Ansicht. Erst Bohrungen auf dem
Boden des Steinbruchs zeigten, dass das Lava ähnliche Gestein plötzlich in
ca. 15 m Tiefe aufhört und überall zerrütteter Malm zu finden ist. Es kann
also kein Vulkanschlot sein, sondern es muss sich um einen Impakt handeln.
Heute weiß man aber auch, dass der gesamte Malm-Berg während des
Ries-Ereignisses hierher im Roll-Gleit-Mechanismus transportiert wurde und
fast zeitgleich dann der Impakt erfolgte. Das Gestein in der Impaktzone
nennt man Suevit (Schwabenstein), es enthält glasartige Einschlüsse, die
sog. Flädle (siehe nächste Spur). |
Exkursionsbilder:
Bilder vom Weg über den Steinbruch Holheim, die Ofnet-Höhlen, am römischen
Gutshof vorbei zum Steinbruch Altenbürg mitten im Wald. |
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Lehrer aus allen Teilen Europas (Projekt CEOS) vor den in
der Steinzeit besiedelten Ofnet-Höhlen |
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Blick von den Ofnet-Höhlen über die Grundmauern des
römischen Gutshofs hin zum Wald, in dem der Steinbruch Altenbürg liegt. |
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Am römischen Gutshof. |
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Aufgelassener Steinbruch Altenbürg |
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