Der Meteoriteneinschlagskrater Nördlinger Ries

Spur 3
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Spur 3: Schliff-Flächen
Ort:
Steinbruch Siegling etwa 0,5 km südlich von Holheim (gleicher Steinbruch wie Spur 2).
Der Steinbruch befindet sich im südlichen Rand des Nördlinger Rieses.
Was man findet:
Beim Abtragen der dunklen Tone (siehe Spur 2) findet man auf der Grenzschicht Flächen, die dem Rücken eines Walfischs ähneln. Sie erinnern stark an Gletscherschliffe.
Erklärungsversuch 1:
Die Erklärung, die viele Jahre Bestand hatte, besagte, dass Gletscher das Gebiet überformten. Dies kann natürlich nicht möglich sein, da die überlagernden Schiefertone älter sind.
Erklärungsversuch 2:
Fliegende Gesteinsmassen haben während dem Ries-Ereignis den oberen Rand der gerade abgelegten Scholle zugeschliffen, danach wurden erst die Schiefertone abgelagert.
Erklärung: Die dem Kraterinneren zugewandten Schliffe sind größer, die nach außen zeigenden kleiner. Außerdem ist die gesamte Fläche wie eine Schale gewölbt. Die Schliffe müssen deshalb von ähnlich hartem Gestein stammen, das über die Scholle hinwegbewegt wurde (Roll-Gleit-Mechanismus). Das Gestein kam vom Zentrum des Kraters, deshalb sind die auf der ansteigenden Seite der Scholle entstandenen Schliffe stärker ausgeprägt.