Spur 5: Glasbomben,
Flädle |
Ort:
Aufgelassener Steinbruch Altenbürg ca. 6 km südlich von Nördlingen
Der Steinbruch befindet sich im südlichen Rand innerhalb
des Nördlinger Rieses. Gleicher Steinbruch
wie Spur 4! |
 |
Was man findet:
Seit dem Mittelalter nennt man den hier gefundenen und
abgebauten Stein "Schwabenstein", lat. Suevit. Der Stein wurde zum Bau von
Kirchen usw. verwendet. Er ist inhomogen, nicht zu fest, etwas
vergleichbar mit verunreinigtem Beton. Im Stein eingeschlossen sind
glasartige Gebilde, die wie Fladen aussehen, daher der Name "Flädle". |
 |
Erklärung "Flädle":
Der Suevit stellt eine kristalline Breccie dar. Unter
Breccie versteht man verschiedene zusammengebackene Trümmermassen. Die
hier vorkommende Kristallin-Breccie hat einen hohen Anteil an Glas. Der
Stein musste also beim Ries-Ereignis geschmolzen sein und da man
entsprechend dem Ablagerungsort Magnetisierungsspuren findet, muss das
Gestein auf über 600°C erhitzt worden sein. Da die eingeschlossenen
Glasschmelzen eine besondere Form haben, vermutet man, dass sie "im Fluge"
entstanden ist. Daher auch der Name "Glasbomben". |
 |
Gliederung der Ries-Gesteine:
Das ursprüngliche, vor dem Ries-Ereignis bestehende Gestein
waren autochthone Malm-Schollen. Ein Teil dieses Gesteins wurde nur
mechanisch verändert. Je nach Intensität der Veränderung spricht man von
allochthonen Schollen (kaum veränderte an anderem Ort abgelagerte
Schollen), bunter Breccie (zusammengebackene oder zerrüttete Malmstücke)
und bunter Kristallinbreccie (Breccie mit hohem Glasanteil). Wurde der
ursprüngliche Stein nicht nur zerrüttet, sondern auch noch geschmolzen,
entsteht Suevit. |
 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|