Der Meteoriteneinschlagskrater Nördlinger Ries

Spur 2
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Spur 2: Ältere Gesteinsschichten über jüngeren
Ort:
Steinbruch Siegling etwa 0,5 km südlich von Holheim.
Der Steinbruch befindet sich im südlichen Rand des Nördlinger Rieses. Im Steinbruch wird kaum noch gearbeitet, Voranmeldung nicht erforderlich.
Was man findet:
In dem Steinbruch wird ein heller, weißer Stein abgebaut, der hier in einer Mächtigkeit von ca. 30m aufgeschlossen ist. Dies weißen Gesteinsmassen sind stark zerrüttet. Schichten sind kaum erkennbar. Darüber lagern ca. 5 bis 10 m dunkelgraue Schichten aus einer tonartigen Masse. Diese dunkelgrauen Schichten werden abgetragen, damit man gefahrlos das darunter liegende Gestein abbauen kann.
Erklärungsversuch:
Der ganze Komplex ist augenscheinlich zerrüttet worden. Diese große Krafteinwirkung hatte aber keine chemische Änderung des Gesteins zur Folge, sondern nur mechanische Veränderungen. Die dunkelgrauen Schichten über dem weißen Kalk sind Schiefertone. Aus der geologischen Karte entnimmt man, dass die dunklen Schiefertone aus dem Dogger und Lias stammen, also älter als der darunter liegende Malm sind.
Erklärung: Während des Ries-Ereignisses wurde die gesamte Malmkalkscholle allseitigen Druck ausgesetzt (Rollen, Gleiten, Schieben, Aufprall), danach wurden die aus tieferen Schichten stammenden Tone über der Scholle abgelagert. Man schätzt, dass der gesamte geschilderte Vorgang nur ca. 10 Minuten betrug.
(siehe auch Spur 3, gleicher Steinbruch)